Professionell beraten:

Kompetenzprofil für Beratende

Die Kompetenzen der Beratenden stellen einen zentralen Aspekt von Professionalität und Beratungsqualität dar. Parallel zu den BeQu-Standards definiert das Kompetenzprofil Voraussetzungen zur professionellen Bewältigung beratungsspezifischer Anforderungen auf Basis des systemischen Modells von Beratung.

Dieses bildet den Bezugsrahmen für die in den Qualitätsstandards und dem Kompetenzprofil definierten Anforderungen an professionelle Beratung. Sie sind bildungsbereichs- und institutionenübergreifend angelegt und beschreiben, was die beteiligten Akteure zum Gelingen qualitätsvoller Beratung beitragen können.

Jede Kompetenz wird durch mehrere Indikatoren und das entsprechende Fachwissen konkretisiert. So werden die Kompetenzen beobachtbar, erfassbar und überprüfbar.

Die Indikatoren stellen professionelle Handlungsdispositionen dar, die auf kognitiven (z. B. beratungsspezifischem theoretischen und methodischen [Fach-]Wissen, ethischen Aspekten) und affektiv-motivationalen Ressourcen (z. B. Motivationen, Emotionen, professionellen beruflichen, inneren Überzeugungen, Werthaltungen) beruhen.

Kognitive Ressourcen benennen die Wissensvoraussetzungen zur (Weiter-)Entwicklung von Kompetenzen, z. B. berufsspezifisches theoretisches und methodisches Wissen, pädagogisches und psychologisches Wissen, beratungsfeldspezifische und rechtliche Kenntnisse, die in komplexen beratungskontextspezifischen Situationen kognitiv abgerufen und aktualisiert werden können, um die Beratenden zum professionellen Handeln zu befähigen.

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Kompetenzen

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Systemisches Modell arbeitsweltbezogener Beratung

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Systemumfassende Kompetenzen

Die S-Kompetenzen beschreiben Anforderungen an Beratende, die in enger Wechselwirkung mit den nachfolgenden Kompetenzgruppen stehen, nämlich die Orientierung des Handelns am Ratsuchenden, die Herstellung von Transparenz, die Achtung ethischer Prinzipien und die Orientierung an gültigen Standards für Beratungsqualität.

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Prozessbezogene Kompetenzen (P)

Die P-Kompetenzen beschreiben Anforderungen an die Professionalität der Beratenden in Bezug auf das Gestalten von Beratungsprozessen im engeren Sinne. Hierzu gehört u.a. das Schaffen stabiler Rahmenbedingungen und einer Beziehung, das Klären von Beratungsanliegen und Zielen, die Situationsanalyse, das Identifizieren von Ressourcen und das Erarbeiten von Lösungs- bzw. Handlungsperspektiven.

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Organisationsbezogene Kompetenzen (O)

Die O-Kompetenzen beschreiben Anforderungen an Beratende, die sich auf die organisationalen Rahmenbedingungen beziehen. Denn Beratende beteiligen sich an der (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung des Leitbilds,  der Organisationsstrukturen und -prozesse sowie der Organisationskultur; sie wirken an der Entwicklung und Verwendung der Ressourcen, Kooperation und Netzwerke mit.

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Gesellschaftsbezogene Kompetenzen (G)

Die G-Kompetenzen beschreiben Anforderungen an Beratende in Hinblick auf die Berücksichtigung relevanter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen (z. B. Bildungswesen, Berufe und Arbeitsmarkt) und die Förderung allgemein akzeptierter gesellschaftlicher Ziele (z. B. Förderung der Selbstorganisation der Ratsuchenden; Erhöhung der Beteiligung an Bildung, Beruf und Beschäftigung; Abnahme individueller und gesellschaftlicher Fehlinvestitionen und Fehlallokationen; Förderung gesellschaftlicher Teilhabe sowie sozialer Inklusion).

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