„Der Teufel steckt im Detail“

2014 -

Die Gesellschaft für angewandte Personalforschung ist seit 2000 ein zuverlässiger Partner für dienstleistungsorientierte Unternehmen, Hochschuleinrichtungen und für die Europäische Union.

Ein Schwerpunkt unserer Tätigkeiten ist die Karriereberatung von Fach- und Führungskräften sowohl im Unternehmenskontext als auch in privater Beauftragung. Neben dem Einsatz klassischer Methoden wie der psychologischen Eignungsdiagnostik und verschiedener Techniken der Gesprächsgestaltung in der Beratung greifen wir auf eine Bandbreite von transferfördernden Evaluierungsmaßnahmen zurück.

In der Region Ruhrgebiet bieten wir zudem Seminare für Karriere- und Berufsberater/innen an. Als langjähriger Partner in EU-Projekten gestalten wir Rahmenbedingungen und Zertifizierungssysteme für die Beratungslandschaft, insbesondere die der Bildungs- und Berufsberater/innen in Europa.

In unserer täglichen Praxis arbeiten wir mit den unterschiedlichsten Beratungsanlässen: Von der strategischen Neuorientierung nach Erreichen eines Karriereplateaus über die Reflexion von Stärken und Potenzialen in der Karrieresituation und Einleitung von Maßnahmen in der aktuellen Position bis hin zur Entscheidungsorientierung für Nachwuchsführungskräfte nutzen wir je nach Anlass sehr unterschiedliche Instrumente und Methoden.

Zur Auswahl geeigneter Methoden vom Anamnesegsepräch zu Beginn bis zum Karriereplan zum Ende der Beratung wurde bisher auf die „gewachsene Erfahrung“ der BeraterInnen und auf intensiven Erfahrungsaustausch zum „best practice“-Herangehen zurückgegriffen. In der Gesellschaft für angewandte Personalforschung sind die Informationswege kurz und der informelle Erfahrungsaustausch intensiv. Ein formalisiertes Prozedere und eine schriftliche Transparenz der Prozessgestaltung schien zu Beginn des QUER -Projektes nicht sonderlich förderlich.

Trotzdem entschlossen wir uns zur aktiven Teilnahme und waren bereits nach einer ersten hausinternen Teamsitzung zu den aufkommenden Fragestellungen sehr überrascht. Wir gingen zwar aufgrund unseres regelmäßigen Austauschs von einer in weiten Teilen gleichen Herangehensweise aus, jedoch zeigten die vielen Gespräche, die der Einpflege aller Daten in die QER-Plattform vorausgingen, dass von einer einheitlichen Herangehensweise nicht die Rede sein konnte. Der Teufel steckte sprichwörtlich im Detail. So unterschiedlich die einzelnen Berater ihre Methoden nutzen, so unterschiedlich wiesen Sie auch jeweils neue Mitarbeiter ein.

Die konsequente Erarbeitung und schriftliche Erfassung aller relevanter Abläufe und qualitätssichernder Maßnahmen für 154 Indikatoren des QER brachte unserem Unternehmen ein hohes Maß an Transparenz und gemeinsam verbindlicher Ausrichtung. Vieles „Selbstverständliche“ kam auf den Prüfstand und wurde vom gesamten Team auf Effizienz und Effektivität hin reflektiert. In den gemeinsamen Projektsitzungen wurden neben vielen Unterschiedlichkeiten im Detail aber auch das Gemeinsame nochmals sehr deutlich und was mindestens genauso wichtig war: auch ausgesprochen!

Diese ersten Phasen des QER waren sehr hilfreich und wir waren mit großem Engagement bei der Sache. Die Unterstützung und der Support des QUER-Teams in Heidelberg waren hervorragend und förderten unseren Prozessfortschritt.

Nachdem Lücken unseres Konzeptes identifiziert, Ziele und Herangehen neu fixiert, Parameter für den Transfer abgeleitet wurden und Maßnahmen zur Sicherstellung und Messung von Qualitäten festlagen, empfanden wir die nachfolgenden Schritte des QER zunehmend als (zeitliche) Belastung. Nochmaliges verbalisieren, konkretisieren und vor allem die Pflege der Qualitätsplattform wurde in unserem Team zunehmend grenzwertig gesehen. Viele wiederholende Einträge zu den 154 Indikatoren erschienen uns als vernachlässigungswürdige Doppelarbeit und das vom System vorgeschlagene Projektmanagement-Tool entsprach nicht unserem firmeninternen Herangehen. Wir entschlossen uns, dieses System nicht weiter zu nutzen.

Hier sehen wir – ähnlich unserer unternehmenseigenen Analyse  - den „Teufel im Detail“ und wollen ihn an dieser Stelle auch benennen: Die Phasen 4-6 sind sicherlich eine große Hilfestellung für große Unternehmen, die über mehrere Hierarchieebenen und verschiedene Standorte hinweg ihre Prozesse koordinieren müssen, für kleine und mittelständische Beratungsunternehmen sind sie jedoch nur bedingt geeignet. Hier sollte eine stärkere Anpassung an die Bedarfe dieser Zielgruppe erfolgen.

Insgesamt sind wir in unserem Unternehmen sehr zufrieden, an diesem Projekt beteiligt gewesen zu sein. Wir konnten vom Erfahrungsaustausch in den gemeinsamen Workshops profitieren und viele hilfreiche Inputs und neue Ideen mit nach Hause nehmen. Die unternehmensinterne intensive Auseinandersetzung in den Phasen 1-3 führte zu einer transparenten Arbeitsweise innerhalb unseres Unternehmens und einer klaren Kommunikation mit unseren Kunden und Information auf unseren Plattformen.
Offen bleibt die Frage, wie wir diesen Prozess - unseren Bedarfen gerecht - in den nächsten Jahren als regelmäßiges Projekt in unserem Hause implementieren können.

www.gap-consult.de

Claudia Falter, Gesellschaft für angewandte Personalforschung mbH

 

Erschienen im Projekt Newsletter 01/ 2014

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